AK Soziales: Behördennummer 115 ist verbraucherunfreundlich
Der Arbeitskreis Arbeit und Soziales der münsterschen CDU hat Kritik an der Gebührenpflicht bei Nutzung der neuen einheitlichen Rufnummer 115 geübt. Am 15. April soll die Nummer in Münster offiziell in Betrieb genommen werden. Ein Anruf kostet dann 7 Cent pro Minute.
„Dieser Kostenbeitrag ist wenig verbraucherfreundlich und konterkariert die Bemühungen, Bürgeranliegen zentral zu erledigen und zu beantworten“, stellt Peter Frings, Leiter des AK Arbeit und Soziales der CDU Münster fest. Denn Menschen, die etwa mit einer Flatrate kostenlos ins Festnetz telefonieren könnten, würden zusätzlich belastet und führen besser, wenn sie die einzelnen Ämter und Behörden direkt anwählen.
Frings kritisierte, dass die neue Rufnummer als großer Wurf in Sachen Bürgerfreundlichkeit gefeiert werde, die Gebühren aber eher schamhaft verschwiegen würden. Den Vergleich mit der Gebührenpflicht anderer Dienstleister lässt Frings nicht dazu. „Ich kann mir meine Bank oder meinen Energieversorger aussuchen – die für mich zuständige Behörde nicht“, sagte der Christdemokrat.
Die Steuerzahler hätten schließlich schon die Arbeit sämtlicher Behörden mit ihrem Geld bezahlt. Wenn man nunmehr noch für eine Auskunft zusätzlich zur Kasse gebeten werde, dann sei dies nicht akzeptabel. „Schließlich gibt es in vielen Gesetzen einen Rechtsanspruch der Bürgerinnen und Bürger auf Beratung. Davon, dass eine Auskunft noch zusätzlich bezahlt werden muss, ist dort nicht die Rede“, so Frings.
Beim Kindergeld und der Familienkasse sei es schon länger so, dass man nicht unter einer üblichen Nummer anrufen kann. „Wenn ich in einer eigenen Kindergeldsache telefonisch etwas klären muss, dann kostet dass 3,9 Cent pro Minute“. Dabei entlaste es doch die Behörden, wenn man nicht gleich schreibe, sondern etwas am Telefon kläre.
Gerade Menschen, die Sozialleistungen beziehen und häufiger mit einem Amt telefonieren müssen, würden nun doch wieder zusätzlich zur Kasse gebeten, kritisiert Frings. „Wenn man bürgerfreundlich sein will, dann bitte mit einer einheitlichen kostenfreien Nummer!“